Jochen Gust Zoobesuche

Auch Menschen mit Demenz sollte eine anregende und Freude bringende Freizeitgestaltung ermöglicht werden. Betroffene und Angehörige können nicht jederzeit und überall damit rechnen, ein besonders auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot für Menschen mit Demenz zum passenden Zeitpunkt zur Verfügung zu haben. Eine aktive Freizeitgestaltung ist jedoch wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden Betroffener. Heutzutage gibt es eine Reihe von Institutionen, Freizeitstätten und kulturellen Einrichtungen, die auch besondere Führungen oder Veranstaltungen für Menschen mit Demenz anbieten. Gerade die Kommunen oder die Wohlfahrtsverbände sind hierfür gute Anlaufstellen. 

Manche Zoos in Deutschland haben eigene Führungen für Menschen mit Demenz, im Wegweiser finden Sie hierzu Informationen. Aber auch ohne ein spezialisiertes Angebot muss nicht auf einen Besuch verzichtet werden. Tierparks und Wildgehege sind auch ein guter Anlaufpunkt, wenn die Familie gemeinsam etwas unternehmen möchte.

Hier sind einige weitere Tipps die Sie als Angehörige und Begleitpersonen von Menschen mit Demenz bei einem solchen Ausflug beachten sollten. 

  • Planen Sie den Besuch am besten zu einem Zeitpunkt, an dem der Zoo (oder der Ort für den Sie sich entschieden haben) nicht zu voll ist und wählen Sie einen Zeitrahmen, der den Betroffenen nicht überfordert. Viele Menschen mit Demenz sind in den Vormittagsstunden aufnahmefähiger als am späten Nachmittag. 
  • Achten Sie auf eine barrierefreie Wegführung und ausreichend Sitzgelegenheiten für Ihre Tour. Informieren Sie sich möglichst auch frühzeitig über Toiletten vor Ort. Ein Zooplan ist in diesem Fall keine überflüssige Anschaffung – meist kann dieser auch vorab von der Webseite heruntergeladen werden. 
  • Je nach Möglichkeit planen Sie den Besuch so, dass eher große und gemütlich agierende Tiere besucht werden oder planen dort ein längeres Verweilen ein, während Sie Tiere mit großem „Wuselfaktor“ oder jene, die sehr laut sind (werden können), eher aussparen. 
  • Vergessen Sie nicht, ausreichend Proviant einzuplanen und denken Sie auch an notwendige Medikamente, falls diese unterwegs benötigt werden. 
  • Sorgen Sie für Sicherheit, zum Beispiel indem Betroffene ein Kleidungsstück tragen, dass Sie leicht auch in einer Menschenmenge wiedererkennen. Dies kann beispielsweise ein auffällig farbiges Hemd oder an kälteren Tagen eine farbig leuchtende Mütze sein. Versehen Sie mindestens eine (Hosen-)Tasche des Betroffenen mit Ihrer Adresse und Telefonnummer. Viel zur Sicherheit kann auch die Möglichkeit beitragen, im Notfall Ihren Angehörigen mit Demenz orten zu können. Hierfür gibt es zum Beispiel Notfallarmbänder. 
  • Ideal wäre es, wenn Sie mit jemandem, den Sie im Notfall zur Unterstützung kurzfristig hinzurufen können, absprechen, was Sie vorhaben.

 

Achten Sie auf gutsitzendes Schuhwerk (Trittsicherheit) und dem Wetter angemessene Kleidung. Um Wartezeiten zu vermeiden und ein langes Anstehen an der Kasse zu verhindern, kann ein online erworbenes Ticket hilfreich sein. 

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