Weitere Demenzformen

Die Ursachen für eine Demenz sind vielfältig. Die meisten haben hirnorganische Ursachen (primäre Demenz), welche bisher nicht heilbar sind. Sekundäre Demenzen können durch Intoxikationen (zum Beispiel eine Medikamentenvergiftung), Vitaminmangel oder Schilddrüsenfehlfunktion ausgelöst werden und sind zum Teil heilbar. Die am häufigsten auftretende Form einer primären Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Auf sie folgt an zweiter Stelle die vaskuläre, also eine gefäßbedingte Demenz. Weil vor allem ältere Menschen mit einer Demenzform leben, ist im Volksmund häufig auch von Altersdemenz die Rede.

Bei dem Verdacht auf eine Demenz ist die erste Anlaufstelle oft die Hausarztpraxis. Dort kennt man Sie und kann einschätzen, ob sich Ihre geistige Verfassung verändert hat. Häufig setzt der Arzt beziehungsweise die Ärztin für eine erste Einschätzung einen sogenannten psychometrischen Test ein. Diese Tests bestehen meist aus wenigen Fragen und beanspruchen kognitive Fähigkeiten wie das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit, die Konzentration oder auch den Wortschatz. Daneben wird Ihr Hausarzt beziehungsweise Ihre Hausärztin gegebenenfalls. auch eine körperliche Untersuchung vornehmen oder eine Blutabnahme durchführen. Bei Bedarf folgt die Überweisung in eine neurologische Praxis oder eine Gedächtnisambulanz. Sie können sich alternativ auch direkt an eine Gedächtnissprechstunde wenden. Anlaufstellen in Ihrer Nähe finden Sie in unserer Adressdatenbank, bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. (PDF), im Verzeichnis der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e. V. (DGGPP) und in der Datenbank der Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Vaskuläre Demenz

Stand: 23.02.2024
Die vaskuläre Demenz ist die zweithäufigste Form der Demenz. Bei ungefähr jedem fünften Menschen mit Demenz liegt die Ursache in Durchblutungsstörungen. Durch kleinere Schlaganfälle kann die Durchblutung gestört und dadurch das Gewebe des Gehirns zerstört werden. Ihre Symptome ähneln denen der Alzheimer-Krankheit im Anfangsstadium, sie setzen jedoch oftmals früher und intensiver ein. Heilbar ist die vaskuläre Demenz nicht. Sie sollte aber möglichst früh behandelt werden.

Hier finden Sie nähere Informationen:
vaskuläre Demenz

Lewy-Körper-Demenz

Stand: 20.05.2022
Die Lewy-Körper-Demenz ähnelt nicht nur in den Symptomen, sondern auch in den Ursachen der Alzheimer-Krankheit. Den Untergang der Nervenzellen im Gehirn verursachen Eiweißablagerungen. Ein typisches Symptom der Lewy-Körper-Demenz sind Halluzinationen, die meist häufiger und früher als bei Alzheimer auftreten. Dagegen bleibt das Gedächtnis oftmals länger erhalten. Heilbar ist diese Demenzform nicht.

Hier finden Sie nähere Informationen:
Lewy-Körper-Demenz

Frontotemporale Demenz

Stand: 20.05.2022
Bei der selteneren Form der Frontotemporalen Demenz oder Pick-Krankheit (Morbus Pick) treten anfangs ganz andere Demenzsymptome auf. Die Persönlichkeit der Betroffenen verändert sich, sie sind leicht reizbar und benehmen sich seltsam. Viele Betroffene verhalten sich auffällig und unsozial, während ihr Gedächtnis weitgehend erhalten bleibt. Das kann es für Angehörige besonders schwer machen, zu akzeptieren, dass eine Demenz Ursache für die Verhaltensänderungen sind. Bei der Frontotemporalen Demenz sind zuerst die Hirnregionen betroffen, die das soziale Verhalten steuern. Aufgrund der Symptomatik wird diese Demenzform häufig mit anderen psychischen Störungen verwechselt. Heilbar ist diese Demenzform nicht.

Hier finden Sie nähere Informationen:
Frontotemporale Demenz

Wernicke-Korsakow-Syndrom

Das Wernicke-Korsakow-Syndrom gehört zu den sekundären Demenzformen. Eine sekundäre Demenz kann durch Depressionen, Medikamente, Alkoholsucht, Schilddrüsenerkrankungen oder eine Vitamin-Unterversorgung ausgelöst werden. Im Gegensatz zu Alzheimer und vielen anderen primären Demenzformen können sekundäre Demenzen mitunter geheilt werden, wenn die zugrunde liegende Erkrankung früh genug behandelt wird.

Altersdemenz

Je älter ein Mensch wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Demenzform. In diesem Zusammenhang wird mitunter von "Altersdemenz" gesprochen. Dass man mit zunehmenden Altern langsamer wird und ab und an etwas vergisst, ist normal. Wer jedoch bemerkt, dass er immer vergesslicher wird, sollte dies mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.