FTD ist die Abkürzung für Frontotemporale Demenz. Das ist eine bestimmte Art von Demenz, die sich von anderen Formen auf Grund der Symptomatik abgrenzt. Vor allem im Vergleich zu einer Alzheimer-Demenz liegen große Unterschiede vor. Treten bei einer Alzheimer-Demenz eher Sprach- und Gedächtnisstörungen auf, so ist das Charakteristische einer FTD, dass sich besonders das soziale und emotionale Verhalten der Betroffenen stark verändert. Das liegt in erster Linie daran, dass bei einer FTD vor allem Nervenzellen im Stirn- (Frontallappen) und Schläfen-(Temporallappen) Bereich absterben.
Sie werden vermutlich ab und zu auch auf den Begriff Pick-Krankheit stoßen. Diese Bezeichnung steht im engen Zusammenhang mit einer FTD. Die Pick-Krankheit wurde nach dem bekannten Arzt Arnold Pick benannt. Dieser wurde 1851 in der Tschechische Republik geboren. Er war Psychiater und Neurologe, sowie erfolgreicher Hochschullehrer für Ärzte seines Fachgebiets.
Bereits in frühen Jahren seiner ärztlichen Tätigkeit interessierte er sich für das Thema "Aphasien" (Sprachstörungen, die durch eine Beeinträchtigung im zentralen Nervensystem entstehen). Er arbeitete als Arzt unter anderem in Berlin und Wehnen, bevor es ihn nach Prag zog und er dort später Dozent für Psychiatrie und Neurologie an der Karls-Universität Prag wurde. 1880 ernannte man ihn zum Direktor der Landesirrenanstalt Dobrzan. 1886 wurde er Professor an der deutschen Karls-Universität Prag und Vorstand der psychiatrischen Klinik.
Neben zahlreichen von ihm veröffentlichten Publikationen erhielt er besondere Anerkennung für verschiedene Entdeckungen im Bereich der Neurologie. Er beschrieb als erster Neurologe einen Subtyp der FTD. Dies sind degenerative Hirnerkrankungen. In Anlehnung an seine Erkenntnisse erhielt eine Form der FTD auch die Bezeichnung "Morbus Pick".
Im Umgangssprachlichen wird der Begriff "Pick-Krankheit" in Verbindung mit dieser Form der Frontotemporalen Demenz noch relativ häufig verwendet. Im wissenschaftlichen Bereich findet diese Bezeichnung seltener Anwendung.
Der Grund: Früher dachte man, dass sogenannte Picksche Körper (Antikörper und Neurotubi) dabei eine charakteristische Rolle spielen. Heute wissen die Ärzte, dass diese Pickschen Körper nicht zwangsläufig bei einer FTD vorliegen. Sogar bei psychisch gesunden Menschen konnten diese Körper im Gehirn gefunden werden.
Dies als kleiner Einblick in die Welt der FTD.