Die richtigen Medikamente für sein Leiden zu erhalten, sind ein Segen. Sie können Schmerz nehmen, Erkrankungen heilen oder aufhalten, Zustände verschiedener Art bessern.
Mit dem Älterwerden wird der Mensch auch anfälliger für Erkrankungen, besonders für chronische. Dementsprechend steigt der Verbrauch von Arzneimitteln an – gerade in einer Gesellschaft wie der unseren, in der immer mehr ältere Menschen leben.
Mit dem Alter gehen auch körperliche Veränderungen einher: der Stoffwechsel verändert sich, Organfunktionen, Gewicht und Körperfettanteil, Gewohnheiten und körperliche Eigenschaften. All dies und mehr kann Einfluss auf die Verarbeitung eines Wirkstoffes im Körper haben.
Dementsprechend steigt das Risiko, dass ein Arzneimittel Nebenwirkungen zeigt beziehungsweise nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Hinzu kommt, dass viele ältere Menschen, gerade auch mit Pflegebedarf, nicht eines, sondern eine ganze Reihe von Medikamenten einnehmen. Man spricht dann auch von sogenannter Multimedikation. Mehrere eingenommene Medikamente können sich zusätzlich, neben den körperlichen Veränderungen im Alter für die ein Medikament möglicherweise gar nicht getestet wurde, wechselseitig beeinflussen. Die Wirkung kann sich verändern, herabgesetzt werden oder Nebenwirkungen mitbringen, die schädlich sind.
Es ist daher eine gute Idee, gerade wenn mehrere Medikamente eingenommen werden, gemeinsam mit dem Hausarzt*in oder dem Apotheker*in einmal die Medikamentenliste durchzugehen. Denn nicht alle Medikamente sollten miteinander genommen werden.
Für ältere Menschen sind einige Arzneimittel auch bedenklich und es sollten Alternativen in Betracht gezogen werden. Um diese Mittel und Alternativen zu kennen beziehungsweise Risiken abzuwägen, gibt es die sogenannte PRISCUS-Liste seit 2010 in Deutschland. Diese Liste ist mittlerweile sehr umfangreich und enthält zahlreiche Fachtermini, die sie für Laien schwer zugänglich machen können.
Die aktualisierte und neu aufgelegte Broschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Medikamente im Alter“ schafft einen zugänglichen, verständlichen Weg, um eine bestmögliche Arzneimittelversorgung auch im Alter zu unterstützen. Sie können Sie hier herunterladen.