Im Rahmen einer Demenz kann es zu Schlafstörungen kommen. Im Alter sinkt das Schlafbedürfnis allgemein etwas ab, auch wenn sich jeder Mensch im Laufe des Lebens sein ganz persönliches Schlafmuster aneignet. Kommt eine Demenz hinzu, wird Schlaf häufig fragmentiert: das heißt, Betroffene wachen nachts häufiger einmal auf.
Es können sich aufgrund dessen kritische Situationen entwickeln: Betroffene stürzen in der Dunkelheit oder wecken Pflegeheimbewohnende oder Angehörige auf - in manchen Fällen sogar mehrmals pro Nacht. Menschen mit Demenz können versuchen, die Wohnung oder das Pflegeheim zu verlassen, um beispielsweise zur Arbeit oder zum Einkaufen zu gehen. Wenn diese Situationen zuhause oder in einer Pflegeeinrichtung auftreten, kann die Versorgung durch pflegende Angehörige oder Nachtpflegefachpersonen schnell an ihre Grenzen geraten.
Pflegeeinrichtungen sollten ein Konzept zur Abendbeschäftigung und zur nächtlichen Versorgung haben. Pflegende Angehörige sollten sich beraten lassen, wie der Schlaf-Wach-Rhythmus des Menschen mit Demenz stabilisiert werden kann. Grundsätzlich gilt es, ein Umfeld zu schaffen in dem es Betroffenen möglich ist, auch nachts sicher aufzustehen. Das heißt zum Beispiel, dass Stolperfallen wie lose Teppiche entfernt werden sollten. Bewegungsmelder sorgen für ausreichend Licht und können dazu beitragen, Stürze in der Dunkelheit zu vermeiden.
Achten sie zudem darauf, dass Betroffene, die Probleme haben nachts ein- und durchzuschlafen, tagsüber keine zu ausgedehnten „Nickerchen“ machen. Wer tagsüber zu viel schläft, muss nachts weniger Zeit im Bett verbringen. Auch zu frühes ins Bett gehen kann dafür sorgen, dass die Nächte nicht mehr durchgeschlafen werden. Hier muss auf eine angemessene Tagesstruktur geachtet werden. Lassen Sie sich beraten, welche Maßnahmen zu einem normalen Schlaf-Wach-Rhythmus beitragen und wenden Sie sich auch an den behandelnden Hausarzt beziehungsweise die behandelnde Hausärztin. Denn Schlafstörungen können eine ganze Reihe von Ursachen haben, auch außerhalb der dementiellen Entwicklung.
Grundsätzlich gilt: erst Maßnahmen zur Schlafhygiene anwenden, dann Medikamente einsetzen.