Wenn von Demenz die Rede ist, denken viele automatisch an Alzheimer. Doch Demenz ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Erkrankungen, darunter auch die seltene, aber schwerwiegende Frontotemporale Demenz (FTD). Diese neurodegenerative Erkrankung betrifft häufig Menschen zwischen 50 und 60 Jahren und äußert sich durch Verhaltensauffälligkeiten sowie Sprachstörungen.
Während bei Alzheimer vor allem Gedächtnisprobleme im Vordergrund stehen, zeigen sich bei FTD oft Persönlichkeitsveränderungen, wie Reizbarkeit, Enthemmung oder Teilnahmslosigkeit. Manche Betroffene entwickeln auch erhebliche Sprachprobleme, etwa beim Finden der richtigen Worte.
In Deutschland wird die Zahl der FTD-Betroffenen auf 10.000 bis 15.000 geschätzt, mit einer hohen Dunkelziffer. Eine frühe Diagnose ist schwierig, da die Symptome vielfältig sind und die Krankheit oft nicht erkannt wird. Für Angehörige und Betroffene bedeutet dies eine enorme Belastung – nicht zuletzt, weil Krankheitseinsicht und Therapiebereitschaft oft fehlen.
Eine Heilung für FTD gibt es derzeit nicht. Die medikamentöse Behandlung konzentriert sich darauf, Verhaltensauffälligkeiten zu lindern. Umso wichtiger ist es, über diese Erkrankung aufzuklären und das Bewusstsein zu schärfen: Demenz bedeutet nicht immer Alzheimer.
Um den vielfältigen Herausforderungen zu begegnen wurde kürzlich die Deutsche Gesellschaft für Frontotemporale Degeneration gegründet.
Im Wegweiser Demenz finden Sie weitere Informationen zum Thema FTD.
Haben Sie Fragen oder Anregungen zu diesem Beitrag? Dann kontaktieren Sie uns gern über unser Kontaktformular.