Digitalisierung ist in aller Munde und hat längst Einzug in alle Lebensbereiche gefunden. Die Entwicklung digitaler Hilfsmittel und Arbeitsweisen ist rasant und stellt auch für manchen Profi im Gesundheitswesen unterschiedlichste Herausforderungen dar.
In vielen Bereichen werden die Technisierung und Digitalisierung unser Leben leichter machen. Zum Beispiel wird sie auch bei Behinderung, Krankheit und Gebrechen dazu beitragen können, länger selbstbestimmt zu leben. Stichwort: „Smart Home“. Auch der Abruf beziehungsweise der Antrag von Leistungen – zum Beispiel aus der Pflegeversicherung – könnte beispielsweise eines Tages stark vereinfacht sein und völlig ohne Begutachtung vor Ort oder Papier auskommen.
Nicht ganz ohne Risiko ist das Thema jedoch für Menschen mit Demenz, denn sie werden die digitalen Verfahren und Anwendungen nicht benutzen können. Hier entstehen möglicherweise Schwierigkeiten, sich an veränderte, moderne Digitalverfahren zu gewöhnen und damit umzugehen. Nicht umsonst hat im Mai die Deutsche Alzheimer Gesellschaft gemeinsam mit weiteren Partnern darauf hingewiesen, dass es auch analoge Zugänge geben muss.
Als Gesellschaft sollten wir darauf achten, dass sich hier nicht eine (weitere) Schere öffnet: zwischen jenen, die mit der Durchtechnisierung und Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche mitgehen können, und jenen, die das nicht mehr können (werden). Wir sind zum Teil die Menschen mit Demenz von Morgen, das sollte niemand vergessen. Digitalisierung kann eine große Chance zur Teilhabe bieten – angefangen bei der Videotelefonie mit den entfernt lebenden Freunden und Verwandten bis hin zur online-Teilnahme an Events. Auch Gamer werden alt – und möchten ihr Hobby zum Beispiel auch im Pflegeheim fortführen können.
In unserer Gesellschaft darf die Digitalisierung von Alltag und Teilhabe nicht zu einem Ausschlusskriterium für Menschen mit Demenz werden.
Der 8. Bundesaltenbericht der Bundesregierung befasste sich bereits mit diesem Thema (PDF). Auch im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie wurde ein Themenpapier veröffentlicht: es beschäftigt sich speziell mit der Thematik Digitalisierung und Demenz (PDF).
Im Wegweiser finden Sie weitere Hinweise zum Einsatz von Technik.
Haben Sie Fragen oder Anregungen zu diesem Beitrag? Dann kontaktieren Sie uns gern über diesen Link.